Leistenbruch

          

 

 

 

 

Der Leistenbruch, medizinisch Leistenhernie genannt, gehört zu den häufigsten Erkrankungen in der Bevölkerung. Es sind weitaus mehr Männer als Frauen betroffen.

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Schematische Darstellung und laparoskopisches Bild eines Leistenbruchs

Ursächlich für die Entstehung einer Leistenhernie ist eine Schwachstelle in der Bauchwand des Menschen, der innere Leistenring. Durch diesen Kanal ziehen beim Mann Samenstrang und Blutgefäße zum Hoden, bei der Frau das Mutterband zur Schamgegend. Wenn sich diese Pforte durch Umstände, deren Ursache man letztlich nicht kennt, ausweitet, stülpt sich das Bauchfell dort aus und es entsteht eine Leistenhernie.

Symptome der Leistenhernie sind meist eine Vorwölbung sowie geringe bis mäßige Schmerzen in der Leistenregion. Gefährlich kann eine Leistenhernie deshalb werden, da sich in die entstandene Ausbuchtung Darm einklemmen kann. Dies´ kann zu einem Darmverschluß und/oder zum Absterben des eingeklemmten Darmabschnitts führen. Diese Komplikation der Leistenhernie kommt zwar nicht allzu häufig vorkommt, dennoch ist sie sehr ernst zu nehmen. Es wird dann eine sofortige Notoperation mit großer operativer Eröffnung der Bauchhöhle notwendig, nicht selten muss auch das Segment des eingeklemmten Darms entfernt werden.

Ein Leistenhbruch geht niemals von selbst zurück, ohne Behandlung nimmt er im Lauf der Zeit an Größe zu. Die Behandlung mit einem "Bruchband" ist abzulehnen, sie beseitigt den Bruch nicht, das Tragen des Bruchbandes ist unangenehm und auf Dauer unhygienisch.

Ein Leistenbruch sollte deshalb durch eine Operation geheilt, also beseitigt werden. Es gibt dabei verschiedene Operationsmethoden:

Bei der klassischen Operationsmethode ist ein längerer Hautschnitt erforderlich, durch den die Bauchdecke eröffnet wird. Dann wird mit traditionellen, großen chirurgischen Instrumenten der Gewebebruch durch Nähte verschlossen. Die Rezidivrate (Wiederauftreten des Bruchs) nach diesem Verfahren liegt bei bis zu 10%.

Ein schonendes, schmerzarmes und mit nur kurzem Klinikaufenthalt verbundenes Verfahren ist die laparoskopische Hernioplastik, bei der kein großer Schnitt mehr notwendig ist. Der Leistenbruch wird über eine Videooptik von innen besichtigt und dann mit Miniaturinstrumenten an seinem Entstehungsort, dem inneren Leistenring operiert. Dabei wird der Bruchsack unter direkter Sicht in die Bauchhöhle zurück gebracht und die Lücke der Bauchwand von innen ohne Spannung mit einem medizinischen Netz verschlossen. Hiefür werden heute an spezialisierten Kliniken, so auch bei uns, hauchdünne, mit Titan beschichtete Netze verwendet, welche vom Körper nicht als Fremdkörper empfunden werden.

Der Klinikaufenthalt bei diesem Verfahren beträgt ca. 3-5 Tage. Voruntersuchungen können meist ambulant durchgeführt werden. Natürlich übernehmen sämtliche gesetzlichen und privaten Krankenkassen die Kosten für diese Operation, im Gegensatz zu vielen anderen Spezialkliniken behandeln wir auch gesetzlich versicherte Patienten ohne jedwede Zuzahlung.

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